
Wenn Kinder krank werden
Kranksein gehört zu den Erfahrungen, die wir als Eltern nie ganz entspannt nehmen. Vor allem dann, wenn wir wissen, wie viel wir eigentlich präventiv tun könnten – zumindest theoretisch.
Ich gebe offen zu:
Auch als Ayurveda-Mentorin fällt es mir schwer, gelassen zu bleiben, wenn meine Kinder krank werden. Nicht, weil ich Angst vor Fieber oder Husten habe, sondern weil sich in mir ein alter, hartnäckiger Gedanke meldet:
„Das dürfte doch nicht passieren – du lebst Ayurveda!“
Vielleicht kennst du solche Stimmen auch:
Den kurzen Moment des Zweifelns, des Vergleichens, des inneren Drucks.
Doch eines habe ich in den letzten Jahren, zwei Schwangerschaften und vielen Infekten gelernt:
👉 Ayurveda ist kein Schutzschild.
👉 Ayurveda ist ein Wegweiser.
👉 Kranksein ist kein Versagen – sondern ein biologischer Prozess.
💛 Kranksein ist ein Teil des Systems – besonders bei Kindern
Kinder „trainieren“ ihr Immunsystem.
Jeder Infekt baut Stärke, Resilienz und Anpassungsfähigkeit auf.
Ayurveda nennt diesen Prozess Ojas-Aufbau – das innere Kraft- und Immunsystem, das sich über Jahre entwickelt.
Als Eltern sehen wir das oft nicht.
Wir sehen nur den Schnupfen, die Müdigkeit, die schlaflosen Nächte.
Doch im Hintergrund passiert etwas Großartiges:
Der Körper lernt. Er wächst. Er speichert.
Und wir als Eltern?
Wir dürfen begleiten, nicht reparieren.
💛 Warum Ayurveda trotz Krankheit wertvoll bleibt
Ayurveda hat nie behauptet, dass du oder dein Kind nie krank werden.
Stattdessen sagt es:
✔ Unterstütze deinen Körper – verändere ihn nicht gewaltsam.
✔ Hilf ihm, Energie zu halten – nicht Symptome zu unterdrücken.
✔ Schaffe Bedingungen, in denen Heilung leicht wird.
Genau das mache ich heute:
Nicht gegen den Prozess arbeiten, sondern mit ihm.
Mit warmem Wasser, nährenden Mahlzeiten, Nasenspülung, viel Ruhe und vor allem: Geduld.
💛 Die größte Lektion?
Heilung passiert nicht nur körperlich.
Heilung passiert auch in uns als Eltern.
In der Akzeptanz.
Im Loslassen des Perfektionismus.
Im Vertrauen darauf, dass unsere Kinder ihren eigenen Weg gehen.
Und vielleicht ist das die tiefste Form von Ayurveda überhaupt.

